Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie heute auf eine Initiative der Museen und des Museumsdienstes der Stadt Köln aufmerksam machen. Das mag für Sie zunächst merkwürdig klingen, denn Sie alle sind angesichts der Herausforderungen, die die Unterbringung von Flüchtlingen mit sich bringt, mit ganz anderen Fragen beschäftigt. Aber die Kölner Museen möchten ihren Beitrag zu einem friedvollen und integrativen Miteinander von Kölnern und Neuankömmlingen leisten. Daher wenden wir uns an Sie.

Museen sind ruhige und neutrale Orte.

Orte, an denen Menschen ihre Freizeit sinnvoll und unbeschwert verbringen können. Orte, die viele Ehrenamtliche bereits mit den Kindern, Jugendlichen oder Familien, die sie betreuen, besuchen. Wir möchten dies unterstützen und unsere Hilfestellung anbieten. Der Museumsdienst hat zusammen mit den Museen in den letzten Jahren viele Programme für Menschen mit Migrationshintergrund durchgeführt. Es sind zahlreiche Materialien entstanden, die den Museumsbesuch mit Kindern und Jugendlichen leichter machen: Begleithefte, Entdeckerrucksäcke, Museumsrallyes, Kinderführer und ähnliches. Manche davon sind nur auf Deutsch, manche mehrsprachig. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind für junge, neugierige Besucher gemacht. Und sie geben den Erwachsenen Tipps, wie man am besten durchs Museum geht.

Warum finden wir das wichtig? Weil Museen auch Orte der Freiheit sind.

Orte, an denen man sich frei bewegen kann. In denen Dinge zu sehen sind, die wir mögen, und solche, die wir ablehnen. Über die wir diskutieren und streiten können. Museumssammlungen sind ein Ausdruck unserer demokratischen Grundwerte. Und es sind Orte des Dialogs zwischen den Kulturen. Angesichts einer schärfer werdenden Diskussion sehr wertvolle Orte.

Ein Museumsbesuch kann manchmal aber auch überfordern: Was zeigt man, was besser nicht? Welche Objekte sind harmlos, welche können Unbehagen auslösen, besonders im Hinblick auf unterschiedlichen Lebenserfahrungen? Um die Träger der Flüchtlingshilfe und die ehrenamtlichen Kräfte mit der ihnen vielleicht nicht so vertrauten Museumswelt bekannt zu machen, planen wir eine Reihe von Veranstaltungen.

Daher möchten wir Sie am 6. November um 11.00 Uhr in das Museum Ludwig einladen.

Nach kurzer Begrüßung und Einführung bitten wir Sie um 11.30 h zu drei Rundgängen: durch das Museum Ludwig, durch das Wallraf-Richartz-Museum oder durch das Kölnische Stadtmuseum. Dabei begegnen Sie Schätzen des 20. Jahrhunderts, entdecken die Bildwelt des Kölner Mittelalters oder treffen auf Heinzelmännchen & Co. Im Zuge der Veranstaltung stellen wir Ihnen Materialien vor, die man beim Museumsbesuch mit Kindern und Familien einsetzen kann, geben Auskunft zum Eintritt und sind neugierig auf Ihre Fragen und Anregungen.

Start: im Kinosaal des Museum Ludwig (Eingang: Museum Ludwig, Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln)

11.00: Yilmaz Dziewior (Direktor des Museum Ludwig): Begrüßung
11.10: Matthias Hamann (Direktor des Museumsdienstes Köln): Angebote in den Kölner Museen
11.30: Rundgänge durch drei Museen
Museum Ludwig: Kunst des 20. Und 21. Jahrhunderts
Wallraf-Richartz-Museum: Kunst vom Mittelalter bis um 1900)
Kölnisches Stadtmuseum: Kölner Geschichte und Geschichte(n)
12.45: Ende der Veranstaltung

Die Veranstaltung richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen, die in der Flüchtlingshilfe tätig sind. Die erste Veranstaltung stellt die Zielgruppe Familie in den Fokus. Auf diese Auftaktveranstaltung werden weitere folgen, bei denen nacheinander weitere Museen vorgestellt werden. Parallel sind auch dezidierte Vermittlungsprogramme für Sprachintegrationsklassen/Seiteneinsteigerklassen und für junge Erwachsene geplant.

Wir freuen uns, wenn viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer am 6.11. Zeit finden.

Im Namen der Museen der Stadt Köln

Dr. Matthias Hamann
Direktor
Museumsdienst Köln
Leonhard-Tietz-Straße 10
50676 Köln
T +49 221 221 26636
F +49 221 221 27909
www.museenkoeln.de/museumsdienst